Düsterwacht

(noch unlektoriert)

<- Burdin ~|~ Garia ->


„Hast du von Düsterwacht gehört?“ -„Dem Gruselmärchen?“ -„Du glaubst nich‘ daran?“ –
„Quatsch! Das sind nur alte Ammenmärchen, dass die Kinder abends spuren! Sonst hätte es doch schon längst jemand gefunden.“
– zwei Halbstarke im Maisfeld

Sitz der Streuner


Über:

Für Die meisten Bewohner Tiorlanths ein Ammenmärchen, Ort von Schauergeschichten und Drohung für ungezogene Kinder, soll Düsterwacht ein kleines, heruntergekommenes Dorf inmitten des Bärenwalden sein. Niemandem ist es jedoch bisher gelungen es zu finden. Entweder kehrten Jene, die es suchen gegangen waren nie wieder zurück oder wagten sich niemals all zu tief in die Dunkelheit des Bärenwalden und machten schon nach kurzer Zeit kehrt. Seit vielen Generationen erzählt man sich Legenden darüber, dass dort der Sitz der Streuner sei. Eine Bande gesetzloser Diebe, Mörder und Ausgestoßener, sowie Heimat der letzten überlebenden Bärenanimas, welche rachedurstig dort leben, nachdem was man ihnen und ihrem Volk angetan hat.
Gespeist werden diese Legenden durch die umliegenden Wälder. Die Bäume des Bärenwalden stehen eng zusammen, als wollen sie einem den Durchgang verwehren. Die dichten Baumkronen lassen kaum Licht bis zum Boden hinab scheinen und ein ständiger, unheimlicher Nebel soll Geister der Vergangenheit beherbergen.
Der Boden selbst ist stark uneben und hügelig, während die mit Moos überwucherten Wurzeln der Bäume stark durcheinander wachsen. Unter ihnen liegen, kaum auszumachen, viele kleine Höhlen und Löcher, durch die sich schon mancher umherirrender Wanderer die Beine brach, oder schlimmer- hinein fiel und nie wieder gefunden wurde. Es ist unheimlich still und jeder, der bereits versuchte den Bärenwalden zu durchqueren, berichtet von einem beklemmenden Gefühl der Einsamkeit, dass sich schon nach kurzer Zeit über einen legt.
Die Legenden von Düsterwacht lebten seit einigen Jahren wieder auf, als plötzlich an Baumstämmen rötliche Handabdrücke gefunden wurden. Die Bewohner Tiorlanths erzählen sich, dass die Geister der Vergangenheit sich versammeln und jeden, der es wagt ihre Heimat zu betreten zu sich holen, auf dass er ewig im Wald herumirren mag. In anderen Versionen dieser Geschichte sind es keine Geister, sondern die Streuner, die es leid sind in diesen verfluchten Wäldern zu leben. In wenigen Erzählungen tun sie Gutes, doch die meisten erzählen von üblen Schandtaten. Sie sollen Kinder entführen, ganze Familien im Schlaf meucheln, legen Feuer und stehlen Vieh und Ernte. Es heißt ebenfalls, dass der Schwarze Geist, welcher seit einigen Jahren ganz Tiorlanth in Schrecken versetzt, ebenfalls zu den Streunern gehöre, ja, sogar ihr Anführer sei.


Der Schwarze Geist von Düsterwacht:

Vor einigen Jahren begann eine schreckliche Mordserie an Fürsten und Edelsmännern in Königswall. Kurz darauf wurden mehrere reichere Bewohner in Ibaian getötet und nach einem Jahr zog sich diese blutige Mordserie durch ganz Tiorlanth hindurch. Niemand konnte den Täter fassen, geschweige denn eine Beschreibung zu ihm bekommen. Gemeinsam hatten all die Morde nur, dass sich danach Berichte über Sichtungen einer schwarzen Geistererscheinung häuften, welche über Dächer davon zu schweben schien oder in Sackgassen spurlos verschwand.
Seither brach die Mordserie nicht ab. Es gab kein Muster darin wann oder wo der Mörder zuschlug. Manchmal vergingen Monate ehe der nächste Mord geschah und letztendlich blieb es bei der Wahl der Opfern nicht nur bei der gehobeneren Gesellschaft. Nun bangten auch Bauern, Handwerker und Händler um ihr leben. Die Animas begannen flüsternd über den Schwarzen Geist von Düsterwacht zu erzählen und so entstanden Geschichten über einen Krieger aus einem fremden Land, der zu unrecht die Todesstrafe in Tiorlanth erhielt. Bis zuletzt soll er seine Unschuld beteuert haben, das Volk angeflieht haben ihm zu helfen und etwas zu tun um dieses Unrecht zu verhindern. – Doch letztendlich wurde er gehängt und sein ruheloser Geist gelangte in den Bärenwalden, wo er auf die Streuner traf, sich ihres blutrünstigen Geistes bemächtigte und sie zu schrecklichen Gräultaten antrieb um dem gesamten Volk in Tiorlanth Schaden zu zufügen, für dass, was sie ihm angetan hatten.


<- Burdin ~|~ Garia ->